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Energiegesetz Aargau 2025 – das Wichtigste für Eigentümerinnen und Eigentümer

Energie & Recht Elektrosicherheit

Mai 2025

Warum dieses Gesetz?

Der Kanton Aargau erneuert sein Energiegesetz, um den CO2-Ausstoss deutlich zu senken. Ab gelten strengere Regeln für Warmwasser, Heizung und Strom. Die Folge: Viele Häuser brauchen technische Anpassungen – und einen aktualisierten Sicherheitsnachweis (SiNa) der Elektroanlage. Dieser Beitrag erklärt in einfachen Worten, was das bedeutet und wie du Schritt für Schritt vorgehst.

Die fünf wichtigsten Änderungen auf einen Blick

  1. Elektroboiler: Geht ein alter Direkt‑Elektroboiler kaputt, darf er nur noch durch einen effizienten Wärmepumpen‑Boiler oder Solarboiler ersetzt werden.
  2. Fossile Heizung: Für einen neuen Öl‑ oder Gaskessel brauchst du einen Kostennachweis. Mindestens 10 % der Wärme muss aus erneuerbaren Quellen stammen.
  3. Warmwasserzähler: In Neubauten muss jede Wohnung ihren Warmwasser‑Verbrauch separat messen können.
  4. Direkt‑Elektroheizung: Gebäude mit Stromdirektheizung benötigen innerhalb von fünf Jahren einen GEAK Plus – eine Art Energie‑Check mit Sanierungsplan.
  5. Meldepflicht: Boiler‑ oder Heizungswechsel sind der Gemeinde und dem Netzbetreiber AEW Energie zu melden.

Was bedeutet das für deine Elektroinstallation?

Sobald du Boiler oder Heizung ersetzt, greifst du in die Elektroinstallation ein. Neue Geräte brauchen oft mehr Anlaufstrom oder zusätzliche Steuerleitungen. Damit alles sicher bleibt, verlangt AEW nach Abschluss einen SiNa. Dabei überprüft eine neutrale Fachperson:

  • FI‑Schutzschalter (RCD): Ein Fehlerstromschutz von 30 mA rettet Leben. Bei Wärmepumpen oder Photovoltaik brauchst du meistens den Typ B, weil Gleichfehlerströme auftreten können.
  • Leiterquerschnitt: Eine Wärmepumpe kann beim Start das Vierfache ihres Nennstroms ziehen. Alte 2,5 mm²‑Leitungen überhitzen dabei – wir rüsten mindestens 10 mm² nach.
  • Zähler- und Lastmanagement: Smart‑Meter, Rundsteuerempfänger oder Energie‑Gateway brauchen Platz und eine eigene Sicherung im Zählerfeld.
Baden Altstadt Elektrokontrollen
Wärmepumpen‑Boiler Einbau Brugg
Wärmepumpen‑Boiler in Brugg – typische Umbauten nach Energiegesetz Aargau 2025 mit aktuellem SiNa

Vier Schritte zum sicheren Umbau

  1. Fördercheck: Prüfe zuerst, welche Beiträge energieberatungAARGAU oder deine Gemeinde zahlen.
  2. Planung: Lass Boiler‑ oder Heizungstausch und Elektroarbeiten gemeinsam planen. So sparst du doppelte Handwerkerkosten.
  3. Ausführung: Zugelassene Elektrofachleute installieren FI, Leitungen und Zählerplatz – alles nach NIV.
  4. Sicherheitsnachweis: Lass den SiNa spätestens sechs Monate nach Fertigstellung an AEW schicken. Ohne gültigen Nachweis kann der Netzbetreiber die Anlage sperren.

Fazit

Das Energiegesetz Aargau 2025 zwingt zum Umdenken, bietet aber auch Chancen: Moderne Technik spart Strom, steigert den Immobilienwert und bringt bis zu 3’000 Fr. Fördergeld pro Wärmepumpe. Achte auf FI, Leitungsquerschnitt und einen lückenlosen SiNa – dann bist du rechtlich & technisch auf der sicheren Seite.